Hallo Freunde,
aufgrund einer Einladung von Florian Schuran, hatten wir vor wenigen Tagen die Möglichkeit, die Entstehung eines Meerwasser-Aquariums, das später als Raumteiler eingesetzt werden soll, teilweise live mitzuerleben.
Florian Schuran ist gemeinsam mit seinem Vater Hermann Inhaber der Fa. Schuran OHG in Jülich, die sich unter anderem auf die Verarbeitung von Plexiglas in der Meerwasser-Aquaristik spezialisiert hat. Die meisten kennen die Firma Schuran sicherlich vor allem durch die Jetskim-[lexicon]Abschäumer[/lexicon] und Jetstream Kalkreaktoren. Seit 1986 entwickelt Schuran zusammen mit Ingenieuren, Tierpflegern und Meeresbiologen ständig neue Produkte, die den Bedürfnissen der Kunden und deren Tieren entsprechen.
Eins vorweg: was wir an diesem Nachmittag alles gesehen haben, war einfach nur genial. Wir durften uns nicht nur den neuen Raumteiler mal ansehen, sondern Florian Schuran hat sich wirklich sehr viel Zeit genommen, um uns in die „Geheimnisse“ der Plexiglasbearbeitung einzuweihen. Bei dieser Gelegenheit, haben wir uns natürlich direkt den ganzen Betrieb mal angesehen. So eine Chance bekommt man ja nicht alle Tage. Dazu aber später mehr.
Wir, dass sind übrigens Uschi, Sven sowie ich.
Nun erst einmal zu dem eigentlichen Thema: „Die Entstehung eines Raumteilers“.
Der Raumteiler besteht, wie Ihr sicherlich schon vermutet habt, komplett aus Plexiglas. Eigentlich nichts ungewöhnliches – wenn der Raumteiler nicht die imposanten Maße von
(LxBxH) 6.000 x 1.000 x 1.800 mm hätte und ca. 10.000 Liter Wasser fassen würde.
Alle Teile, die man aus insgesamt 3 großen Blöcken anfertigte, wurden in Jülich auf Maß zurechtgeschnitten, verklebt und veredelt. Dabei wurde der komplette Raumteiler 24 Stunden lang bei 80°C temperiert.
Das Becken wird später auf einem 1.300 mm hohen Sockel gestellt, um zukünftig in der neu gebauten Villa des Kunden die Tiefgarage von einem eigenen Kinoraum abzutrennen. Der Kunde hat dann die Wahl, ob er sich seinen Lieblingsfilm ansieht oder doch lieber dem bunten Treiben in seinem einzigartigen Aquarium verfolgen möchte. Auch der Blick aus der Tiefgarage, dürfte seine besonderen Reize haben.
Der Raumteiler, der bei den verwendeten 70 mm dicken Plexiglasplatten übrigens „nur“ ca. 2,5 Tonnen wiegt, wurde mit 2 kleineren und wartungsfreundlichen Überlaufschächten versehen, die mit einer entsprechend großen Verrohrung über 2 Bodenabläufe mit dem Technikbecken verbunden wird, dass dann ca. 20 m vom Hauptbecken entfernt betrieben werden soll. Die Schächte werden später dann mit speziell angefertigten Riffkeramiken verkleidet und die beiden schmalen Seiten lackiert. Zum weiteren Riffaufbau werden insgesamt 1.300 kg Riffplatten mit ca 300 – 500 mm Durchmesser, sowei 800 kg totes Riffgestein, sowie 1.000 kg Lebendgestein verbaut. Als Bodengrund kommt dann noch ca. 300 kg Korallensand mit ca. 5-7 mm Körnung.
Für die Reinigungsspülung sowie für den späteren Betrieb, werden insgesamt 15 m³ Tiefenwasser aus der Nordsee verwendet. Als Beleuchtung dienen 2x 1.000 W für die tieferen Bereiche sowie 3x 400 W in HQI-Ausführung. Der Blauanteil wird durch 6x 24W T5-Röhren erreicht.
Als krönenden Abschluss kommt dann natürlich noch der Besatz aus Fischen und Korallen, der teilweise schon bestellt wurde. Das dieser dann natürlich auch außergewöhnlich sein wird, liegt natürlich auf der Hand.
Für den Transport zum Kunden nach Brüssel, wurde ein fahrbares Spezialgerüst von einer benachbarten Stahlfirma angefertigt, damit das Becken auf dem Transport nach Brüssel keinen Schaden nimmt.
Nach so viel Theorie und Mund wässrig machen, möchte ich Euch natürlich die Bilder nicht vorenthalten, die Sven und Uschi geschossen haben bzw. auch vom Florian Schuran zur Verfügung gestellt wurden. Die Bilder sind in chronologischer Reihenfolge.